köln kein märchen

von winter. ein bischen frost so gerade ab und an. eine schippe schnee. dazu. und gleich wieder fort. wie das hier so ist. im warmen rheinland. im immer wärmeren. hihi.

ich beklage mich nicht. das leben, ein breiter, ruhiger fluss. hihi. und ab und zu sehnsucht. nach etwas mehr. berührung. wie das jetzt so ist. eben wachen, lesen, lange briefe schreiben… und auf der einkaufsmeile stehn. der fast verwaisten. wenn die blätter treiben. hihi. sicher, dass ich diese ruhe bald  vermissen werde. klar, leute fragen, wieso machst du das, wenn sowieso fast keiner dais. ich sage, weil das zeichen. gesetzt. werden. muss, sooderso, das fühle ich. frau wachtmeisterin fragt “kommt noch jemand?!” und das ist natürlich nicht mitleidig gemeint. eine fangfrage. dass sie mich verwarnen, verweisen, festnehmen könnte. heute sind demos. verboten. und wenigerpunkt riecht ihr . gleich. auchmal nach wenigermasken. meint es heut aber nicht. sehnsucht nach frühja. maskenlos. schon.

das leben geht seinen normalen gang. dman zieht ein kabel nach dem andern am deutz, it takes it´s time, aber irgendwann wird es. sicher. alles. gut sein. zum starten des trecks in den früh ling(oder sagt mann schon: frühenden? gefrühten?mhm) ich drehe meine matschepamperunden mit dem fullsuspension, dem horizont entgegen… für einen freien kopf, eine leichte seele, whateveritis. übe mich im stillen sitzen, dem einzug von frieden. steige den naturgeschichtlichen grundsätzlichkeiten hinterher bei john hands, cosmosapiens . zwanzig seiten den tag, mehr formeln gehn nicht in den kopf. was bleibt ist die sicherheit, dass wir menschen definitiv nichts wissen. von “nichts” oder “ewigkeit”, gern als vater oder mutter des universums. verhaftet. a. schickt mir einen link zu 30 minuten im dlf “freiheit durch weniger konsum”. und ich frage mich, warum die so freudlos abgehoben rüberkommen. ohne love is all, ohne freudigen frieden. wird das nix. freundinnen und freunde.
mein spruch des tages: leichtigkeit ist das herz des weniger. hihi.

was mich weiter umtreibt sind die gendergekränkten. rassischgekränkten. sexistischgekränkten. antisemistischgekränkten. verdächtiger, disziplinierer. ermächtigten. die sprachverschandler (jedes geschlechtersternchen, jede genderpause ein kleiner vorwurf…aber frauen sind frauen, männer sind männer und dann gibts alles dazwischen. ich habe meine weiblichen anteile, so sicher wiewas. und da hilft ein kürzel nicht weiter. soviel zeit muss sein. alle haben die gleichen  r e c h t e.  mehr nicht.) leute, die eigentlich auf meiner seite, der wenigerseite, stehen könnten. benehmen sich wie eine horde jugendliche, die dir in einer dunklen gasse bedrohlich “was kuckstu?!” zuraunen. (mein sehr persönliches erweckungserlebnis dazu im beitrag oben:”wider die sprachverdächtiger, sprachsäuberer und dauererregten”vom 2. september 2020).
zum thema aus dem (wie ich finde brillianten) essay von bernd stegemann, dem autor und dramaturgen, in der spiegel #2 2021, s.110: “wir zuerst! lautet die kernbortschaft der identitätspolitik. fragt man, wer dieses wir sein soll, bekommt man zur antwort: wir sind wir, weil wir die gleiche kränkung erfahren haben. eine solche politik ist erfolgreich, weil sie die ganze welt an der eigenen nasenspitze enden lässt. kränkungen trifft man an jeder ecke. die einfache aufforderung, eine maske zu tragen, löst bei nicht wenigen einen freiheitsfuror aus. und die interessierte frage, woher jemand kommt, lässt bei manchen den geduldsfaden  reissen. identitätspolitik macht aus jeder sachfrage eine frage der ehre. und die ist bekanntlich leicht entflammbar. nicht erst die populisten unserer tage haben begriffen, dass man seine anhänger mit wut zusammenschweissen kann.”