entering hassia…

wo inzwischen auch gewählt ist.
zwischen esslingen und frankfurt, wo ich hinwill, liegt -gemeinschaftsmässig und nach meinem führer- viel nichts. so werfe ich nach 90 kilometern, als es zu dämmern beginnt, meinen deutzanker bei bad rappenau, einem grossen norma laden mit einem grossen parkplatz an einem grossen kreisverkehr benachbart. manchmal liebe ich sie, die diskaunter.

als nächstes hatte ich heidelberg im blick, wohin mich sven  vor der frauenkirche spontan eingeladen hatte. wollte aber erstmal das terrain erkunden, bevor ich mich vielleicht anmeldete und die stadt zeigte sich mir in einem sehr ungünstigen licht. es begann zu regnen, was die verkabelung an meinem scheibenwischer nicht daran hinderte, sich zu verbröseln und die strassen waren eine einzige holperhölle. das hatte ich von heidelberg nicht gedacht. frickelte die kabel notdürftig zusammen und suchte genervt das weite. landete bald in lorsch, wo zwar der regen inzwischen aufgehört hatte, weitere nerverei aber meiner harrte.

fuhr mich in einer sackgasse fest in der ein wenden definitiv ausgeschlossen war und musste stück für stück gerade rückwarts navigieren und beim wirklich letzten und kleinsten auto passte es denn blöderweise um ein paar zentimeter nicht mehr. aber, was ich auf der tour diesjahr besonders merkte… oft, ja sehr oft sind  missgeschicke wege zu schönen dingen… so dass ich gelegentlich das gefühl hatte, da lenkt doch jemannd. tut er natürlich nicht. hihi.

finde einen fabelhaften platz in the heart of lorsch. will ein foto machen vom gespann hier auf der hauptstrasse,  kommt  der typ zu mir rüber, marke harleyfahrer im feierabend, ich bin der cowboy, sagter und fragt nach woherwohinwieso, lädt mich zum bier in die cafebar gegenüber ein, seine stammkneipe vielleicht. ein halberliter pils auf ihn, wir reden eine gute stunde bis er heimmuss, 5 uhrraus, ist in der industrie irgendwo im einkauf…was für ein kluger, witziger und widersprüchlicher typ, der die verschwenderischen seiten des lebens kennt und schätzt und trotzdem an seinem persönlichen weniger arbeitet. ein bischen wie der barfussarzt in augsburg mit dem porsche carrera, wir haben viel spass mit und aneinnader , wie schön und seltsam. ruft mir von weitdrüben auf dem heimweg noch zurück ” du hast mir gutgetan” und ich geb das gern zurück. das leben. unterwegs. dafür lohnt sichs sicher.

nach cowboy jörg geh ich nochwas rum, hier und da noch leben im resto aber keine küche mehr. beim griechischen dönermann schliesslich falafel und salat aufm teller und nochn bier. das ich dann am wagen trinke. wieder so ein gehaltvoller tag. wie viele jetzt. gerade.

achtzig kilometer zur letzten grossen station, frankfurtmain. einmal querdurch, was immer eine strapaze ist auf  unbekanntem terrain und auf miesen strassen und angelandet weithinten, im grossen gewerbegebiet hinter den gleisen, der heimat all der sattelzüge, die den schlaf rauben, die strassen pulverisieren und das alles immer überall sofort bedienen. sie laden mich direkt in die kunstkommune ein, die theatermenschen, es gibt ein brasilianisches, fabelhaftes gericht, dessen namen ich nicht verstanden habe, was es immer gibt, wenn die brasilianer mit essenmachen dransind, sagt einer. aber das kann man auch jeden tag essen. so gut. und schnippelt sich bananen drauf. so fünfzehn sind sie gerade, aus vielen ländern, schöne , viele junge menschen, drahtig, beweglich, lebendig. mittendrin bernhard, nicht ganz aber bald meine generation, vielleicht darf man sagen, der vater des ganzen, vielleicht auch heute nicht mehr. sagt, er hats damals gemacht, vom zerstörerischen wegzukommen, aufzubauen, schönheit vielleicht, sicher kultur, in der sich die leute wiederfinden sollen im lande, jenseits der dumpfheit.

ich habe das schweineglück, dass antagon am nächsten abend spielt, “ashes”, ein stück, vermutlich über vergänglichkeit. wortlos, ein musiktanztheater und mit viel akrobatik. eindrücklichen bildern. leider hab ich erst spät das handy angemacht und so gibts nur drei und nicht so prägnante bilder. grossartig, klasse. die kommune. und bernhard rechts am schlagwerk. und standing ovation.

und zwischendurch gab es noch, selbstredend, meinen abstecher hinein in die stadt. die prallvoll war mit kauflustigen, unterhaltungswilligen, schau lustigen wie schon münchen, augsburg, stuttgart, kempten undsoweiter… auch gab es eine  grosse pro israel demo mit überdimensionnalen blauweissen bannern und zwei kleine palästinenserversammlungen, sehr laut, verboten und später von der staatsmacht abgeräumt. mein eindruck von den frankfurtern war, dass sie sich auf die erfolgsgeschichte ihrer finanzmetropole was besonderes einbilden. und für weniger. weniger aufgeschlossen sind. ein besonderer depp konnte nicht lassen, mir mein geld abzufordern, wenn ich doch weniger wollte, sei das doch der gerade einfache weg, sonst sei doch alles lüge. kam immer wieder, tanzte mich an, feixte und haute erst ab, als ich etwas laut wurde, was nun garnicht des wenigers. art ist. hihi.

der mann, der dies bild geschossen hat, war ein mann ohne smartphone, ohne übung und brauchte zuspruch, sich zu traun. freute sich wie ein kind, wies gelang. und ich durfte mich mit ihm freun.

und reiner. er  fand viel aufmerksamkeit mit seinem bunten kinderspielzeugarrangement. bunt und bewegt. das innere bähnchen fuhr tatsächlich seine runden, seine batterien gespeist vom kleinen sonnenkollektor (hier verschwindets gerade linkshinten) und erregte die aufmerksamkeit vor allem der kinder. und ihrer eltern. ein gutes konzept. seine bunte dose auf dem schemelchen zu füllen.


 

mnmnnm