glockenheide 12.8.-17.8.

die schnecke ruft von ihrem gelben wagen. ohwieschön. möchte mich auf einem campingplatz wiedersehen. wir schrammen dann an tankumsee vorbei, einer rummeligen campingödnis doch hildegard, die findige, findet in ihrem handy einen platz mit dem  namen glockenheide, der märchenhaftes verspricht. und keinen rummelsee. nur jede menge wald, wie´s ausschaut.

ab von der bundesstrasse gehts ein stücknoch durch dichten wald und dann ein grosser parkplatz, verwaist am nachmittag. wir lassen die fahrzeuge, nehmen die schranke und folgen dem schild anmeldung 310 meter. rechts noch ein weiter platz, festplatz scheints und dann so der eine und andere wohnwagen, camper, keine menschen. und mitten im hier lichteren wald. fast zu still, scheint uns das jetzt.

schliesslich  hintendurch ein langgestreckter flacher holzbau, türen, die in einen alten gastraum führen, links eine massive theke hinter der auch bald stefan peter erscheint, zugewandt freundlich und als wir ihm unsere fahrensgeschichte erzählen kommt er, neugierig geworden, mit vor oder besser zurück, zum parkplatz. ist beeindruckt vom gespann und nach ein paar minuten des nachdenkens der satz: ich überlege, ob ich Sie sooo daseinlasse. ein weiterer weniger. sympathisant…

und so nach und nach entdecken wir, dass das weniger auch hier seine andere seite hat, für den, ders verstehen lernt, wie weitläufig, gross und voller leben und überraschungen die 4 hektar gelände sind. überall noch wege die weiterführen und dann folgt eine behausung nach der anderen, mit gutem abstand zum nachbarn, schöne zirkuswagen und moderne hänger, eingebettet in wald, busch und wiese. irgendwo vom hauptweg rechts einen pfad entlang und weit durch, wo der dichte kiefernwald beginnt, der bauwagen von gudrun, der anderen hälfte der glockenheide. hier trifft sich das paar des abends und um neun am morgen zum frühstück im blühen und im sonnenschein.

ein verzauberter ort voller blüten und buntmärchenhaftem. und kein wunder. gudrun hat den umgng mit blumen gelernt und mit pflanzen. und mit gitarre, harfe und bongo, mit dem gedicht und mit märchen noch dazu.

stefan hat den platz vor zwölf jahren erstanden und der gelernte informatiker hat sich damit einen sehralten traum erfüllt. und dieser traum beinhaltet auch, vieles einfach so zu pflegen, wie es ist. abgesehen davon, dass das schon fordernd genug ist, der schützende wald (der selbst immer schutzbedürftiger wird) , die wiesen, nicht zuletzt die zäune und natürlich die hausmeisterliche infrastruktur… geht es ihm darum, das leise, auf den ersten blick unscheinbare zu bewahren. was natürlich und nicht zuletzt auch die gemeinschaft der dauerbewohner meint und da beeindruckt er mich zutiefst mit seiner langmütigen, stets humorvollen, eben einfach zugewandten, art. und gudrun, vor ich glaube drei jahren an schaffers seite getreten, hat ein neues fenster aufgestossen, mit einem noch farbigeren bild dahinter.

hat die musik mit und an den platz gebracht, unterhält zwei bands, betreut ihre musikschüler und verbindet das gitarrenspiel am platz immer wieder mit einem märchenrundgang. gern führt stefan die horde von bis zu fünfzehn märchenfreundinnen und märchenfreunden an, platzgäste und leute der gegend. von kunstvollem raben zur wasserbank…von gudrun immer neue fabeln und neue musiken, eigene texte und eigene melodien.

und ein verein ist im hintergrund, stützt das projekt, die kunst, verbreitet die kunde in der gegend und hat zum beispiel einen grossen pavillon, in dessen schutz in der regel eine einführung gehalten wird, beigesteuert. stefan und gudrun glaubt mann gern, dass sie mit ihrem auskommen hier zufrieden sind. und wir warens auch sehr und das ganz unabhängig davon, dass es just for freeee war. waren gern am abend schonmal gäste am urigen stammtisch im schatten des roten holzhauses, lernten gern den ein oder anderen, mehr oder weniger knorrigen, bewohner kennen bei einem dornfelder und einem weizen.

und natürlich geriet auch das stehen mit dem weniger. schild nicht in vergessenheit. nach gifhorn eine sehr warme, sehr schöne strecke mit den rädern.
und noch für den, ders wissen will: glockenheide heisst wohl nicht, dass der platz wald und heide ist. der name erklärt sich von einem so gennannten blümchen. was wohl vor ort heute aber nurmehr schwer anzutreffen ist.
aber unser beider herzlicher dank an glockenheide… an stefan und gudrun peter. geistreiche, feinsinnige menschen.