es gibt natürlich auch gegenden, da sind tips dünn gesät und auch eurotopia bietet schonmal nichts an in der nähe, wo ich hinmöchte. an solchen tagen sind friedhöfe gute anlaufpunkte. weil. es gibt eigentlich immer parkplätze dabei. die in der regel nachts verwaist sind, weil die toten dann nur selten besuch kriegen. es gibt immer wasser und in grösseren orten ist es meistens einfach trinkbares und also bunkerbares leitungswasser.
eigentlich wollte ich hier nur nochmal in die karte schaun, aber dann überzeugte mich der platz, gleich dazubleiben. viel platz am wochenende, eine gepflegte anlage neben einem ansehnlichen neuen rathaus. platz die masse für meine leibesübungen und ab und an kamen leute vorgefahren, um sich nach meinem wohin und woher und wieso zu erkundigen. leider kamen nachts halb zwei auch ein paar lustige vögel, die meinten, sie müssten den bowo schaukeln. verschwanden aber, als ich laut wurde und mein flutlicht einschaltete. parken in gutbürgerlichen strassen mit villen und bungalows sind in der hinsicht dankbarer.
es gab gutes leitungswasser, genügend platz für mein vehikel und mich, ein paar interessierte passanten, eine störungsfreie nacht und: eine offene, riesige und blitzblanke behindertentoilette.
wenn wenigerpunkt sich irgendwo anzudocken versucht besteht fast nie (von ca. 60 fragen um nachtasyl bisher nur eine einzige ablehnung, nämlich im bergfritzenhof freiamt), natürlich aber kommt es vor, dass die begeisterung nicht so hohe wellen schlägt. meist scheint überarbeitung, stress der grund zu sein. so denn wohl auch im hofgut rengoldshausen am sonntagabend, einem riesigen demeter landbaubetrieb mit, wie mir cornelia sagte, ca. 25 mitarbeitern und 15 kindern. ich hatte den tipp bei einer frühstückspasue von einer interessierten radlerin bekommen und vor allem, weil das gut keine drei radelkilometer von der überlinger altstadt entfernt ist, war ich ihrem hinweis gern gefolgt. hatte auch eine ganz gute nacht. obwohl das gefühl, eher geduldet zu werden, mich schon auch bedrückt.
die promenade von überlingen dichtgedrängt, draussensitzen und flanieren vor dem wirklich ergreifenden alpenpanorama, während der bodensee leicht plätschernd ans gestade kommt. im inneren der altstadt immer noch betrieb aber nicht vergleichbar. das gesprächsaufkommen anfangs recht verhalten steigerte sich in der letzten stunde und endete schliesslich in einem streitgespräch am schild zwischen einer atomkraftgegnerin und einer -befürworterin. weil ich ohnehin gehen wollte zerlegte ich schonmal mein schild abmarschfertig und das machte dann der zankerei ein unbedingtes ende.
soviel sei schon verraten… heutabend steh ich mit dem gespann im schönen haslachhof in der gemeinde roggenbeuren, mit viel sympathie und fürsorglichkeit empfangen von den bewohnerinnen und bewohnern. ich hab schon ein bischen im gemüsegarten helfen dürfen und morgen, morgen kommt hildegard…