und auf bremen an. hatte mir zum landen wieder einen randbezirk ausgeguckt, oberneuland, wo´s auf der karte etwas luftig aussieht, neuland also, vermutlich irgendwann vor jahrhunderten dem flutgebiet der wümme abgetrotzt.
und tatsächlich, die villen hier haben massig luft um sich, vom kleineren villchen aus den vielleicht sechzigerjahren bis zum postmodernen anwesen mit protzigen stahlplastiken nach vorn hin. und reichlich platz noch für mich, vor den türen. ich entscheide mich für einen neutralen ort vor einer grossen brache, die noch bebaut werden will, um keinem villenbesitzer zu nahe zu erscheinen. aber der mann aus nummer sechsundzwanzig, gegenüber, lässt sich´s nicht nehmen, dem fahrenden auf den zahn zu fühlen, ob denn hier demonstriert werden soll willer wissen, der kleine mann, so mein grössenformat, roterregt und faltenvoll und ich bin geneigt ihm zu raten, auf seine gesundheit zu achten. der mann aus nummer sechsundzwanzig traut sich dann, etwas spoffensichtlich nicht so ungeschützt heran, überlässt der gattin das steuer des volvo um, hin und zurückfahrend, wenigerpunktgefährt und fahrenden ausgiebig filmisch zu dokumentieren. but so what! ich winke in die kamera. und ironischerweise nimmt er auf diese weise ja mehr wenigerpunkt in sich auf, als wenn er die sache hätte abtropfen lassen.
der nächste tag bringt die fünfzehn kilometer radfahrt nach bremen hinein. ich schliesse mein simplon neben einem kebap laden an und beobachte eine kundenfamielje, die für die famieljenkutsche einen nahen parkplatz gefunden hat. finde gute gesprächsplätze und spektakuläre hintergründe. und treffe rapper maeckes mit seinem nicht minder spannenden ehemann vorm dom zu einer wirklich spannenden viertelstunde. und finde im dom noch eine schöne anzahl kostenfreie lebenslichter.
und höre zuhause im wagen maeckes “unperfekt”, was mich anrührt und nehme mir vor, im november ins stollwerck in köln zu gehen, wo er, überraschung, auftritt.
es kommt nicht sooo oft vor, dass ich so interessiert und offen empfangen werde, so umstandslos eingewiesen werde wie bei den leuten von und um die “gemeinschaft clan b” in sandhatten, so 20 km fast vor oldenburg. ein herzliches dankeschön für interessante gespräche und nicht zuletzt für die zwei kästen wasser… norbert, gerti, alex, jessika, jan, lina, thorsten der biofrisör, florian und die kinder natürlich… dankeee!
die radfahrt bei gutem wetter nach oldenburg, eine sportliche erholung. die oldenburger altstadt, die einkaufsgassen: wider alles erwarten wohlgefüllt… aber ich entschied mich zunächst für spektakuläre hintergründe, freies stehen auf atmenden plätzen…
um später noch für manches gespräch in die gassen einzutauchen. ich weiss garnicht, ob ich je schonmal da war… muss sagen, dass ich von den eindrucksvollen, fürstlichen bauwerken, den schönen alten gassen mit dem gelassen eingestreuten kommerz und offensichtlich kundigen ordnenden köpfen und händen beeindruckt bin. für den kunstsinnigen und auch den kaufwilligen besucher im gefälligen umfeld: eine eindeutige empfehlung! wenns denn mal sein muss…
mnmnmnmn