diesjahr stottert der wenigerpunktmotor auf den ersten metern. ein wenig. wenn du die nummer deiner liebsten wählst und der apparat sagt dir nur noch “diese nummer ist im netz nicht verzeichnet” weisst du, dass du echt kaputt bist. kein telefon, kein navy, überhaupt keine daten, kein beitrag auf der wenigerpunktseite. punkt. und keine telefonzellen mehr. hihi.
mit paul hatte das alles garnichts zu tun. so ein freundlicher, interessierter, ja liebevoller empfang für den fremden reisenden wie an seinem ort der skulpturen in honerath… mit 88 jahren still standing und unverzagt, hellwach und zugewandt. frau rita nimmermüde hinter ihm und an seiner seite… nährende erste begegnungen.
zwei nächte kampierte ich im nahen mutscheit, wo man das gespann auf dem zentralen platz anstandslos duldete.
ab dem beuerhof bei üxheim fing dann noch meine pfeife mächtig an zu wackeln. erstmal stand ich aber komfortabel allein an der zufahrt , neben mir eine fabelhafte schmetterlingswiese, gegenüber äsende rehe und über mir der rote milan. und so alle fünf stunden ein auto. uiui.
daneben lässt sich zu beuerhof sagen, dass auch hier ein generationenwechsel ansteht, dieter ist auch schon 86. jedenfalls wurde intensiv diskutiert während der seminarbetrieb weiterlief , acht leute kamen zum schamanischen ritual.
however, jedenfalls haben sie hier über jahrzehnte einen wunderbaren ort gepflegt und erhalten. danke, dieter, dafür und natürlich für meinen einmaligen standplatz.
zum stehen mit schild wieder eine talfahrt, diesmal hillesheim als standort ausersehen. aber es gab noch nicht einmal touristen am alten gemäuer, die mich mit schild sehen wollten.
und dann ein ganz privates intermezzo…anderthalb tage mit zwilling und schwägerin entspanntes spazieren, erzählen und geniessen in wacholderheide und an der kyll… herzlichen dank!
daten – regen – pfeife. ein dreiklang der unbilden. aber ich habe strassenkarten und es trieb mich weiter richtung mosel, 80km nach kail oberhalb cochem, wo ich hoffte, dass der “kultur transistor” alles ändern würde und hatte auch das glück, einen vater des transistors auf offener strasse anzutreffen.
martin, so heisst der vater, musste mir nun mitteilen, dass der kultur transistor nichts mehr schaltet, inaktiv ist. was ihn aber doch selbst nicht davon abhielt, mich zu einem feinen standplatz zu führen und mich im weiteren fürsorglich im auge zu behalten. so stellte er mich bauer helmut und seiner netten frau vor, auf deren grund ich parkte und die hatten überhaupt nichts dagegen, helmut führte mich voller stolz in seine scheune, zeigte mir seinen eigenen alten deutz mit 4 zylindern und ich glaube 58 ps. und gab mir in sachen deutzpfeife den ultimativen tipp: bernd brengmann, schmied und nur ein paar kilometer zurück in landkern.
bernd macht neben neuen toren auch noch alte trecker ganz und bohrte mir flugs ein neues gewinde und setzte eine neue fette schraube ein und seitdem ist ruhe in der sache. soweit am trecker eben irgendetwas für ruhe stehen kann. grosse empfehlung!!!
weniger zu empfehlen ist es, sich unverstärkt auf den berg nach cochem runter zu begeben, wenn man wieder raufwill. ich und mein simplon mtb sind, was berge angeht, nicht besonders bange aber ich muss zugeben, dass ich berghoch ein drittel der strecke geschoben habe. (nicht weitersagen). und habe in sachen demut zugelegt, demut vor dem alter. dem meinigen, versteht sich.
und wenns sich wenigstens gelohnt hätte. cochem auch an diesem mittwoch voll mit touristen, die aber nur wein- und schuhläden, cafés und andenkenshops im sinne hatten. und allem anschein nach waren mindestens die hälfte davon menschen anderer sprache. was einiges erklärt aber doch ein paar nicht abhielt, mit mir zu radebrechen.
eigentlich wollte ich noch einen abstecher nach büchel zum flieger”horst” gemacht haben, an dem noch atomraketen lagern sollen. hatte aber keine daten, kein navy und auch keinen wirklichen anlaufpunkt und so war mein ziel doch königsfarm, irgendwo im wald bei longkamp. vorsichtshalber machte ich an einer strasse in trarbach schon station für die nacht, um am morgen in ruhe im wald nach den königsfarmern zu suchen.
tatsächlich stellte sich diese entscheidung als nurzurichtig heraus, es ist ein reines wunder, dass ich die waldsiedler gefunden habe, irgendeine intuition, die wegbeschreibung durch eine nette dorfbewohnerin trug nicht sehr weit.
ich bin dann aber nach drei stunden wieder aufgebrochen. das ganze war mir zu waldigduster da und erinnerte mich an eine szene aus einer verfilmung von “der medicus”, die ich mal im fernsehen gesehen habe, an die dorfszene am anfang, als mutter stirbt. und auch cornelia auf der königsfarm sprach davon, dass eine neuorientierung anstünde, führte durchaus selbst das wort mittelalter im munde. however. suchte dann den gründer der königsfarm (wollte noch gefragt haben, warum könig?), friedmundt in einem seiner gärten, ein stückweit ab auf romantisch überwucherten pfaden, am einem hang beeren sammelnd, auf und hatte sofort das gefühl, dass ich ihm zuviel war. und dass ich ihn auch nicht besonders mochte. und weil auch regen und gewitter angesagt waren und ich mich in friedmundts krautgärten auch nicht zupfen sehen konnte hab ich mich dann kurzentschlossen gleich wieder verabschiedet. und will überhaupt nicht sagen, dass friedmundts arbeit, alte samen zu vermehren, nicht sehr verdienstvoll ist und war.
ich fuhr direkt weiter nach rorodt, wo eurotopia einen “strohplatz” als projektiert vermerkt. herr schmitt, dort einer der dorfältesten von 50 verbliebenen, war, auf den cruisenden trecker aufmerksam geworden, sehr hilfsbereit und freundlich, zeigte mir das richtige haus und erklärte mir, dass dort nur ab und an jemand sei. und dass die scheune dringend der reparatur bedürfe. however, ich hatte eine angenehme nacht in einem sehr ruhigen dorf in einer wunderbaren landschaft…
am morgen zog ich weiter… mit einer schönen rast noch im tal am bach, mit fischteichen und jeder menge platz für meine körperertüchtigenden übungen. im sonnenschein.
so unspekalulär wie der parkplatz war zunächst der ganze empfang in walhausen. die angegebene adresse ein kleines, verwaistes privathaus ohne platz für mein gespann und so fragte ich mich durch zu anderen anlaufstellen von prowal, die einen hof planen für ihre 11ha land am ort, jetzt auch ein gästehaus betreiben mit versammlungsräumen und tanzsaal für leute, die sich, aus dem ort oder von ausserhalb, in den haus- und projektverbund einbringen wollen. und ein baustellencafé fand ich noch.
und so sattelte ich kurz entschlossen meinen alten deutz wieder und treckerte den kilometer zur köhlerwiese, wo ich mich am geländeeingang festfuhr. und mit einem spektakulären wendemanöver befreite. was zur folge hatte, dass mich michael josef schmitt, landmaschinenmechanikermeister aus namborn, höchstselbst zum 3. schleppertreffen zum 19.8. dortselbsthin einlud.
aber kein stand der prowal und auch niemand, der was weiter wusste. ich wippte noch zu ein paar ohrwürmern, die “al dente” zum besten gab und trat den ruhigen rückzug an. eine nicht minder unspektakuläre nacht im wagen erwartete mich. und dann spazierte karen from belfast, die auf dem nahen waldorfhof tiere und landbau betreute vorbei. sie führte in der früh ihren kleinen schwarzen hütehund aus, wir kamen sofort ins reden und über einen gemeinsamen kaffee ergaben sich weiter kontakte zu edda, wohl die verbliebene triebfeder hinter prowal(ganzkurznur), ute und benjamin, die in ihr altes häuschen einluden zu minzetee und karens keksen. zwei stunden schönes, intensives gespräch um lebensentwürfe und -erfahrungen und nicht zuletzt um das besonders verbindende: alle sind wir besitzer und fans von mehr oder weniger. alten und mehr oder weniger. grossen bauwägen. die es auch noch zu besichtigen galt. so ergab sich doch noch eine schöne offenheit, karen liess mich noch meine wasservorräte ergänzen und gab mir noch tomaten, gurke und basilikum aus eigener ernte. auch hier noch ein sehr herzliches dankeschön!!
nach 75km auf dem bock folgte ich einer eingebung, einem talwegrechtsab und landete an einer herberge in der abendsonne, wo ich schnitzel(!) mit fritten und salat und zwei pils auf der rechnung hatte und mich draussen vor der tür abstellen durfte, immer der wand lang… allein im nirgendwo unter netten eingebornen.
stauf nun ist ein nettes örtchen auf einem spektakulären burgberg mit einem noch spektakuläreren ausblick in die weiten täler, der schon die jungen nazis 1934 dazu veranlasste, die letzten burgreste plattzumachen und an deren stelle ihren thingplatz zu errichten für die aussicht auf 1000 goldene jahre. das thing-rund ist noch gut zu erkennen unter dichtem bewuchs, die damals gesetzten eichenbäume in die jahre gekommen. das nette örtchen selbst war fürs gespann durch seine engen gassen eine veritable herausforderung.
so war ich vom projekt burghof stauf zunächst ob der tatsache enttäuscht, dass sich auch hier keine abstellmöglichkeit für trecker und hänger zeigte. was man den burghöfern nicht vorwerfen kann. hihi. zudem kam es mir auf den ersten blick eher wie ein konventionelles haus der beratung vor. einen zweiten blick gab es nicht, weil sich niemand im und am hause zeigte, ich aber auch keine lust hatte, eine der angegebenen nummern zu versuchen und mich wichtig zu machen. so bleibt es beim flüchtigen eindruck, der sicher ganz falsch ist. wahrscheinlich ist auch burghof stauf eine tolle gemeinschaft. sorry. aber wie der dichter sagt “after the rain the sun…”. ich also den berg wieder runtergestürzt, in den hauptort eisenberg, wo ich mir im zentrum einen platz suchte. die letzten tage war ich viel nach karte gefahren, hatte immer wieder lange zeiten ohne navy, telefon usw. gehabt und natürlich keinen beitrag schreiben können. alles blöd und umständlich und nervig. aber fand um die ecke die firma fernseh-ammon. das nette paar löste in einer stunde tüfteln und schaun und mittels eines neuen routers alle diese meine probleme. dankeschön. eine durchaus empathische begegnung.