und jesus kam nur bis gütersloh hihi

will sagen: bin wahrlich nicht jesus hihi, auch wenn micha mir sendungsbewusstsein andichtet, aber werzumteufel sollte mich wohl geschickt haben? however. also jedenfalls immer noch auf engen kreisen. michas verdienstvoller führer, eurotopia, bot mir als nächstes die gemeinschaft “open sky” in hitdorf, direkt malerisch am dortigen rheinhafen gelegen und irgendwie möglicherweise in einer bhagwan tradition und mit einem spirituellen führer, john david heisst er wohl.

und ich finde, wider jede erwartung, einen grandiosen platz direkt vor ihrem toll gepflegten anwesen. und es wird ein tätiger nachmittag. nicht lange und a. kommt heraus, ein junger mensch mit kurzhaarfrisur und innerem blick und doch zwanzig minuten interesse an meinem projekt. und ab. und bald wieder da und mit der bitte, mich doch wegzustellen, “die gäste” könnten da irgendetwas missverstehen, nähe zu einer politischen bewegung unterstellen. bin natürlich erstmal doch überrascht.

und denke bei mir, eigentlich müssten sie das doch aushalten, mit innerer stärke. will aber nicht aufdringlich sein und keine spannungen und, wie sagt mann heut, es wird eine win win situation. der grössere abstand zum haus fühlt sich auch für mich besser an, mehr luft drumherum und fabelhafte ausblicke. und noch ein gespräch mit o. dem jungen verlagsleiter, der mich, nach einem spannenden gespräch direkt ins haus einlädt, zum abendessen, in stille, wie er sagt. bin wie immer, wenn ich in gemeinschaft eingeladen werde, aufgeregt, aber das legt sich sofort, nachdem ich die stattliche hausglocke geläutet und o. mich empfangen hat. was ein tolles, gepflegtes und fein ausgestattetes altes haus, mit bestens präsentierter kunst überall, einem grossen nussbaum im umbauten innenhof und einem feinen zoogeruch, was daran liegt, dass er rundum gehege für chinagans, ara, kleine vögel und ich glaube auch hamster, kaninchen und sowas beherbergt, überall lebendiges treiben, wenn auch hinter draht.

eine leckere schale suppe mit kokosmilch und reis, wassermelone, salat wer will.  und dann sitzen wir eine gute halbe stunde still, nach innen schauend, im kleinen  karree, die heute acht anwesenden bewohner  und ich, eher noch wachsam, mit glöckchen zu beginn, zum anzeigen des endes und OMMMM… wie das so ist. und dann eine flut von interessierten fragen an den wenigerpunktpiloten. ich klinke mich bald aus den folgenden hausinterna aus und erhole mich vom trubelig-schönen tage.

eigentlich wollte ich die 26 kilometer nach ddorf altstadt fahrn aber ich lasse mich von meiner lieben, per sms zugeschaltet,  überzeugen, dass monheim heute wirklich auch reicht, zumal es wirklich heiss ist. und vielleicht auch deswegen ist quasi nichts los in der monheimer einkaufsmeile, ist auch die rededavon, dass irgendwo auf einer bürgerwiese irgend eine afroperformance läuft seit eins, however. jedenfalls gibts nur wenig interesse am wenigerpunkt und ich schimpfe aufs städtchen, breche nach einer stunde ab und auf zu den rheinwiesen, wo ich mein gemüseobstfrühstück aus dem roten tornister hole und mich in den letzten spiegel vertiefe, im schatten eines kleinen ahornbaums.

die wiesen hinter der putzig restaurierten altstadt rheinwärts voller spielgeräte, riesengross wirklich die anlage und heute, wie oft, übervölkert, reges und fröhlichlautes kindertreiben, die eltern im pick nick modus auf der grasnarbe. direkt nebenan ein mächtiger parkplatz, was den zuspruch sicher zum teil mit erklärt. zimmermän, der dynamische bürgermeister, scheint mir pragmatisch zu sein, an manchen stellen kommt es mir aber so vor, als ob eine kulturelle ansprüchlichkeit nicht recht zur vorhandenen bürgerschaft passte. vielleicht den erwartungen der angelockten grossteuerzahler nachgebend… die sich, wie mann so liest, konjunkturbedingt doch gerade etwas verflüchtigen. wie zimmermän denn auch, so ist ebenfalls zu lesen.

 

mmnnmn