insgesamt lass ichs nach dem vierteljahr weniger.-reise mit dem gespann und den turbulenten tagen um lützerath recht ruhig angehen. ab und an steh ich auf den kölner einkaufsmeilen und gern auch an der hohenzollernbrücke, mit blick auf philharmonie, museum und dom. tauche auch mal beim vortrag von ulrike herrmann zum ende des kapitalismus auf.
den schäferwagen hab ich abgehängt und den alten deutz zum lama nach langenfeld gefahren. der ölstand im motor erhöht sich, statt, wie mann annehmen sollte, weniger. zu werden. eine art wunderbare ölvermehrung, die aber nichts gutes ahnen lässt.
am ehesten lässt sie auf eine kaputte einspritzpumpe schliessen, oioi. die lamaleute haben landunter und keine rechte lust auf historisches. zum durchchecken wollen sie schonmal drei wochen. versuchen, mir die sache auszureden. mit so einem alten teil würd ich keine dreitausendkilometertour machen, sagt der fachmann. ich schon, sagt der weniger.mann.
mir schien es eine gute idee, den beginn der ernsten zeit mit einer entsprechend ernsten mahnung an die grünen zu beginnen, zurückzukehren zu ihren wurzeln, die mehr weniger. waren als ihr jetziges treiben. schau mich erstmal auf ihrer website um und ärgere mich schon über ihre gut-sprech regeln, womit sie die schere in meinem kopf in bewegung setzen wollen. wer bitte entscheidet, was vulgäre sprache ist, was “menschenverachtend” ist undsoweiter. wir reden mit dir nur, wenn du sehr artig bist. fck!
ich habe nichts gegen ruhiges stehen und so stört es mich auch nicht, dass der nrw-grünen-bau verwaist scheint. stelle mich mitten vor die einfahrt, an die belebte oststrasse, blick auf die kirche gegenüber und auf leute, die, vermutlich, für ein aschenkreuz auf ihren stirnen anstehen. strassenbahnen rumpeln vorbei und nach einer viertelstunde schon der erste blaulichtbulli bei mir, zwei p.männer, einsternbeamte, verlangen den ausweis, fragen nach woher und warum und versuchen zu klären, ob sie mich nach versammlungsgesetz oder nach ihrem neuen polizeigesetz behandeln müssen, ob ich also zu der mönchsdemo gehöre. oder nicht. ich weiss von nichts. ziehe sie ein bischen mit ihrem nur-einstern auf und falle auch auf ihr badcop goodcopspielchen nicht herein. nach einer halben stunde noch ein blaulichtwagen, noch zwei p.männer, jetzt doch mal ein dreistern und noch ein einsternchen. dreistern, schön, gross, karibikbraungebrannt und mit allem möglichen flotten zubehör behängt, alpha-p.-mann, zeigt direkt, wo sein p.hammer hängt, die einsterne müssen mich und meinen roten tornister ausleeren und abklopfen und schliesslich ist die ansage “sie haun jetzt hier ab”. ich frage nach der rechtsgrundlage und erfahre, dass dieser grünenbau polizeiliches beobachtungsobjekt ist und dass in letzter zeit schon genug passiert ist und dass das polizeigesetz auch in meinem fall, wo ich offensichtlich nichts waffenähnliches in den taschen, nur das wenigerpunktschild vor der nase habe, einen rausschmiss, zur “gefahrabwendung”, hergibt. und wenn ich nicht gehe? “sperr ich Sie ein.” sagt der karibikbraune.
und die moral von der geschicht?
vertraue nie einem p.mann nicht. oder einer p.frau. sie können freundlich sein. oder nicht. wollen aber immer nur das eine. ansagen machen, bestimmen, wo du langgehst. deswegen machen sies ja. bin genervt aber nicht eingeschüchtert. und es ist immer wieder gut, machtverhältnisse zu begreifen, illusionen sausenzulassen.
hoffen wir, dass p.-willkür nicht überhandnimmt. und grüne nicht noch machtbesoffener werden.
p.s. 1: wenn ich mich recht erinnere, sind frühere bürobesetzungen bei grünen ohne anzeigen geendet. heute geht das nicht mehr. so einfach. scheint es.
p.s. 2: wie ich aus der zeitung erfahre, weilte die nrwgrüne hausbesatzung am aschermittwoch bei bier und schnittchen im herbrands in köln. zum aschermittwoch eben.
p.s. 3: und natürlich geh ich wieder hin, wenn das grünenhaus besatzt ist.