ich bin wieder hier…

hab ihn aber nicht getroffen und auch buddha nicht.

sechs wochen unterwegs, „nur“ diesmal, aber die hatten es in sich…durchaus auch kilometermässig… 2750km addiert mein fahrtenbuch. es gab einige technische probleme und zum beispiel ohne meinen bordstrom gab es leider keine reportagen von unterwegs, nur eine kurze zusammenfassung aus berlin (siehe beitrag „sorry“) und ich werde das jetzt auch nicht nachholen. euch nur  resumé und ausblick an die hand geben.

das konzept, bei gemeinschaften am wegesrand  zu landen ist für mich diesjahr nur viermal aufgegangen. bei insgesamt, ich glaube, 10 besuchen also überwiegend fehlschüsse. mal war niemand anzutreffen, mal war mir das ganze zu ruinenhaft, mal gewann das gefühl, als (nicht avisierter) eindringling zu kommen, die oberhand. so hab ich meist irgendwo am strassenrand campiert, ganz ruhig… bis höllenlaut und hektisch. probleme gab es nie, gespräche oft und immer auch mal für den fahrenden ein geschenk.

das konzept, die tagesstrecken akribisch im atlas für kleinstrassen vorzuplanen, hat sich sehr bewährt. es gab also einige sehr schöne (fast-)alleinfahrten durch wunderbare landschaften, besonders die weite im osten habe ich sehr genossen. deutschland – so schön! und die kleinstrassen… tun oft nur noch so, von 70tonnentreckern und monstertrucks zermust. und das konzept alleinfahrt…

15.8.25
ein cowboygedicht
und morgens schwarzen schmutz unter den nägeln.
und wieder hochsteigen den meter. schwungvoll
auf diesen morgenfeuchten sitz. und weithin schaun.
und wildes rattern jetzt. und hartes klopfen.
das offen unbehauste. an diesen so vielen
so fremden völlig freien tagen. noch wirklich
verlorengehen können. und allein.
an der endlos bröckelnden kante.
an irgendeiner buckligen chaussee.

und zum ende hin auch noch im rappelvollen münster gestanden beim stadtfest und im satten xanten (die lücke beim dom gefunden und flugs genutzt).

und? was lernen wir jetzt?
und erstens…
…nur die wurst hat zwei.

hihi. hi. also.
im ernst. natürlich werde ich nächstes jahr wieder losfahren. vorher den deutz nochmal checken und abdichten lassen. und sicher auch wieder gemeinschaften besuchen. aber dann, aus den vielleicht 90 in den letzten jahren gesehenen. mir am herzen liegende auswählen und mich und das gespann ankündigen.
bis dahin meine empörung schüren. als puzzleteil einer bewegung, die definitiv und bestenfalls auf der stelle tritt. die meisten bürger haben sich auch im angesicht der immer kaputteren welt in unserem paradieshier äusserst komfortabel eingerichtet. euch aber noch einmal eine kostprobe thomas metzinger… aus seinem buch „bewusstseinskultur“, für mich zur zeit das wichtigste auf dem deutschen markt. in dem er -in seiner tief schürfenden, präzisen philosophensprache- (sehr kurz gesagt) anstand, meditation zu erwägen und unsere haltung zu unseren mentalen zuständen zu prüfen vorschlägt. neue wege gehn, spannende angebote finden, die das uralte diktat des steten „mehr“ vergessen machen könnten.

triggerwarnung. der folgende absatz könnte sensible menschen verstören. hihi.

„Hier meine Flaschenpost an die Leser der Zunkunft: Wenn Sie  darüber nachdenken, ob vielleicht niemand von uns wirklich die Chance hatte, anders zu handeln; wenn Sie sich fragen, ob es Dinge gibt, die wirklich unverzeihlich sind, oder ob den Menschen, die vor Ihnen kamen, dafür vergeben werden kann, was sie Ihnen angetan haben – lassen Sie mich Ihnen versichern, dass eine sehr grosse Mehrheit derjenigen, die in den reichen und gut gebildeten Teilen der Welt gelebt haben, ganz genau wusste, was sie Ihnen antat. Die Information war über mehrere Jahrzehnte allgegenwärtig. Die einfache Wahrheit ist, dass es der fraglichen Gruppe an Selbstachtung und Mitgefühl gemangelt hat. Ihre Mitglieder haben sich selbst nicht als moralische Subjekte respektiert. Und all die Menschen und empfindungsfähigen Wesen, die nach ihnen kommen würden, sind ihnen einfach egal gewesen.“ (thomas metzinger, „bewusstseinskultur (spiritualität, intellektuelle redlichkeit und die planetare krise)“ s.48)

bleibt noch platz, mein neues projekt  ICH STEHE MIT WENIGER., WEIL… vorzustellen. auf die idee gebracht hat mich -im letzten jahr schon- eine arbeit der fotografin bettina flitner aus den 90er jahren.

was ich natürlich nächstes jahr mit auf die reise nehme. und lade euch alle direkt schonmal dazu ein, mit dem schild zu stehen und euren persönlichen satz dazu (von mir aus gern auch dagegen…) loszuwerden. ich werde eine galerie mit (so gott will, hihi) prominenten und weniger. prominenten stimmen und gesichtern anlegen. und hier auf meiner seite ausstellen.

 

 

und noch ein langer seufzer…
die liebe ist ein seltsames spiel. (conny francis)