und natürlich hab ich ihn kommen sehn…

den fleischigen grossen menschen. wie er auf mich zugestürmt kommt. der etwas breitbeinig ungelenke gang der schweren kerle, die sich nicht so viel bewegen. dunkler anzug, krawatte, schwarze halbschuh und dies ganze gebaumel dran, irgend ein buntes band um den hals, irgendein schildchen, irgendein sprechding in der hand. die insignien der privaten sicherheitsgewalt halt. atemlos. jetzt. und schwitzend. 30° hier draussen. mein pigment trocknet schnell.
von unten her sah ich ihn, erst die schuh, obwohl ich ins tupfen von #23 II vertieft war, entspannt neben der schablone hingegossen. buchstabe n, erster durchgang. dumont, pressehaus. nennt man das so? jedenfalls der glaspalast an der amsterdamer. sicherheit will wissen, was das soll, als obs nicht klar wär. ich sage, ums dem fleischigen leicht zu machen. futtern. und konsum, als er ratlos bleibt. sie hören jetzt sofort auf damit. ich sage du kannst mich mal. ((gern haben)). hier öffentliches pflaster. da, zeige zwanzig zentimeter weiter vorn, das ist euers. da geh ich nicht ran. er abgang mit wehendem frack.

ich mache in ruhe fertig, es passiert nichts wesentliches, in palastnähe ein paar grüppchen in pausemodus, ab und an einer raus und rein. ein friedlicher heisser mittag. an einer sehr schnellen und lauten strasse, wenn die ampel grün gibt. zwei junge fraun haben auch die w-frage…ich sage was von überfluss, kaufen, autos. so richtig dringts wohl nicht durch. aber sie nehmen w. mit rein in den palast. vielleicht.
manchmal kommts mir absurd vor, dass nicht jedermann sofort bescheidweiss. jederfrau. jederkind. und dann aber ein precht, der solche sätze raushaut: “…die lage ist ernst. sollte es in hundert jahren noch historiker geben, werden sie über die erste hälfte des 21. jahrhunderts wohl vor allem eines sagen: dass wir versuchten, wie götter zu werden, während wir gleichzeitig den planeten so zerstörten, dass tatsächlich nur noch götter auf ihm hätten leben können.”(ki und der sinn…, s.9f.)
es hat den anschein, es gibt welten, die sich kaum berühren.
und zum schluss noch musik, die mich im moment berührt. sahra lesch kenne ich schon von diesem und jenem, testament zum beispiel, aber nichts war irgendwie an mir vorbeigegangen. nichts, ein lied voller leichtigkeit, zum mich-wegschmeissen…und wir brauchen nichts gerade ausser ein bischen leichtsinn und mut der rest wird von alleine gut… wow. ein lebenlied.