ein fordernder nachmittag.

jedesmal theater bei rwe. auch diesmal kommen sie direkt aus ihrer hütte geschossen, kaum hab ich den ersten buchstaben. rücken mir nahe. der kleine dunkle und der lange blonde in ihren gelben westen. keine bedrohlichen gestalten. aber eben doch hütehunde. rücken mir auf die pelle, kommen zu nahe. ich blaff ein bischen rum, sie gehen auf abstand. nicht, dass ich pestangst hab, aber überhaupt. vom leib bleiben. es geht sie nichts an, was ich ausserhalb rwe tu. aber selbstredend haben sie direkt die hilfe der staatsmacht angefordert, reden wichtig ins walkitalki. zentrale. polizei ist verständigt. jaja.

sie bleiben hier! sagen sie. das pflaster ist knallheiss, malen in der hocke. der blonde fängt an, mich zu fotografieren, mitten ins gesicht, bilder fürs rwe archiv. nicht angenehm. sagt, er darf das. ich schiesse zurück. #24I. ist schnell fertig. einer hinten, einer vorn. sie versuchen, mich zu hindern, weiterzugehen. ich sage: nicht berühren. sage, ihr dürft hier überhaupt nix. sie dürfen mich festhalten, sagen sie. wie jeder bürger, der eine straftat beobachtet. ich denke: versuchts. und schaut, was geschieht.
selbstverständlich doch die zweite straftat jetzt. über die strasse, am durchgang zum parkplatz. ich reize sie ein bischen. büttel der klimasau. sowas. 21° spitzbergen. sibirien 38. köln 35. der kleine hört sogar zu, sagt, atom ist auch nicht bessser, sagt sie müssen ja auch leben. irgendwie auch ein berechtigter einwand.

 

die ordnungshüter lassen sich zeit. wieder zwei einsterner schliesslich und eine ganzjunge ganzblonde ganzohne. ordnen die situation. wer hat zuerst. um was handelt es sich. ich habe den ausweis brav gezückt und spreche von kunstaktion. kleister und pigment, nach paarmal regen verschwunden.
sie hören mir geduldig zu. meinen no weniger no future undsoweiter statements. schaun bedächtig. oder tun nur bedächtig, mann weiss das nicht. sagen im grunde sind wir ja. vielleicht taktik. der blonde kriegt einen ausweis gereicht und will ihn irgendwo reinstecken, ich fasse ihn an, denke, es ist meiner. ist aber seiner. peinlich. kommissar r. separiert uns, deeskalation. ich entschuldige mich.
ordnen. daten werden übermittelt. kommissar r. hat was holländisches im namen. was mit ae. sagt, sie werden einen bericht machen. sagt, es ist nicht verboten auf städtischem grund. kreide auf pflaster. aber eben doch politisch. ich will, dass der blonde die fotos löscht. r. sagt, er darf fotografieren. jeder darf jeden. aber nicht veröffentlichen. in die rwe datenbak. schon. r. ist ein sympathischer mann. der andere kommissar nicht so. blafft ein bischen. oder einfach das goodcopbadcop ding. vielleicht sind sie beide. sympathisch.
mein ausweis kreist noch irgendwo, die daten noch immer nicht aufgenommen. die junge anwärterin solls aufschreiben. sie hat so ein zettelblöckchen, ich glaube, das haben sie immer dabei. stift und zettel, wie zu gustav fasas zeiten. mir sympathisch.
was ein umstand das alles. ich habe, glaube ich, dieses einen-vorgang-machen, einen-bericht-machen nie wirklich verstanden. entweder, was ist wichtig. oder nicht. aber vielleicht können wir froh sein. uns ein stück sicher fühlen, weil unsere staatsmacht auch so kleinpusselig. langweilig und korrekt sein kann.
aber es müsste doch mehr kluge aufrührer geben. die sie beschäftigen. und weniger bequeme spiesser. die zu viel und zu schnell autofahrn.

das gelbe mit einem zipfel staatsmacht

so richtig loslassen wollen sie noch nicht, die ordnungshüter. schleichen los. zeitlupe. im schritt wenden hinten im wendehammer. und halten nochmal, bei meinem gelben tretauto. wohl jetzt auch noch eingefügt. in den vorgang. ich klopfe an der beifahrerscheibe, biete eine proberunde im gelben twike an. die junge wechselt im ausdruck. von noch frischer staatsmachtstrenge zu einem, doch, herzlichen lächeln. ich denke: behalt dir das, mädel. aber mitfahrn tun sie natürlich nicht.