again (stevie winwood 1986). kommt mir schon so lange hin vor, dass ich das letzte mal nur mit schild auf den einkaufsmeilen unterwegs war. tatsächlich, fühlt sich wie ein stück heimkehren an. jetzt fast drei jahre immer wieder hier. und schon heimat. hihi.
schildergasse. der drehorgelmann mit dem zylinder über dem grossen gesicht nickt mir zu. oklahoma, wie ich ihn nenne, ein dakota (indianer, darf mann das noch sagen?) aus ebendiesem staat in den staaten grinst mich an, hab dich gestern gesehn mitm trecker, sagt er. ja, ich ihn auch, sass an der ecke wallrafplatz und machte seine tolle, sehr spezielle musik mit einer art digeridoo, voluminösen becken und trommeln.
und schliesslich jesus auf der hohe strasse, grosses hallo, ich sage: hast dich vermehrt. er hat heut seine frau im rücken, die jesus-zettelchen hinbietet. herzliche, offene leute, wir haben mal geredet, haben viel gemein, die schilder-botschaft: minimalistisch, er gross jesus, ich gross weniger.. dass glück nicht in den dingen ist, dass irgendwas mit unserer lebensweise sehr falsch ist. jesus natürlich nicht. den darf er ausschliesslich. ich mach mir den spass mit weniger. jesus. wir lachen. offene herzliche leute eben. an ein bild von jesus denk ich nächstes mal.
und domplatte. der gewohnte dreiklang. eine zeit beim sportscheck, eine bei louis vuitton und eine vorm westportal. hier ziehts meistens ziemlich, heute isses angenehm, so schwül gewittrig wies is. eine frau von 5g-freies köln mit handzetteln. verwandte seelen. wenn ichs auch weniger. bis garnicht so mit der strahlung hab, das besorgt mich am wenigsten. eher der verbrauch an ressourcen für die undendliche menge neuer masten, der streaming wahnsinn, der dann erst richtig abgeht und noch mehr strom verbraucht und natürlich: die neuen träume, die der schnelle datenfluss erschliesst. für mich eher alpträume. nicht alles tun, was wir können.
insgesamt eine eher ruhige aktion, auch wenns samstagmässig voll war. viele, die unbehindert kaufen wollen, sonst nix. nicht quatschen, schon gar nicht in zeiten der pest. ein paar schwarze, wollen sichergehn, dass ich nix rassistisches meine. jetzt, in blm zeit. auf der domplatte doch noch ein paar angeregte gespräche. noch ein schön, dass du das machst. tut schon gut.